Redebeitrag zur wirtschaftlichen Lage des Alb-Donau-Kreises

Lieber Herr Landrat Scheffold,
liebe Frau Edenhofer,
liebe Kreistagsmitglieder,

herzlichen Dank für den Bericht, der viele wichtige, aber auch nicht allzu überraschende Punkte aufzeigt.

Wir wissen und sehen auch aus dem Bericht, dass sich globale Krisen, wie ganz konkret die Corona-Pandemie oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, unmittelbar und stark negativ auf unsere lokale Wirtschaft auswirken.

Als eine weitere globale Herausforderung findet der Klimawandel auf der ersten Seite des Berichts Eingang, wobei auf den nachfolgenden Seiten jedoch wenig dazu geschrieben steht. Unklar bleibt auch, ob dieses Thema in der Standortumfrage überhaupt hinreichend thematisiert wurde oder ob dieses und verwandte Themen integriert werden sollten.

Interessant in diesem Zusammenhang ist der seit Jahren herausgegebene, jährliche Global Risk Report des Weltwirtschaftsforums in Davos zu den größten wirtschaftlichen Risiken der nächsten zehn Jahre.

6 der 10 größten globalen Risiken hängen unmittelbar mit der Natur und deren Zerstörung zusammen. Darunter fallen:

  1. Ein Verfehlen einer schnellen Reduktion an Treibhausgasemissionen
  2. Ein Verfehlen der Anpassungen an die Folgen des Klimawandels
  3. Ansteigende Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse
  4. Verlust der Biodiversität und Kollaps des Ökosystems
  5. Natürliche Ressourcenknappheit
  6. Großflächige Umweltschäden

Aus unserer Sicht wäre es wichtig, in der kommenden Standortumfrage auch diese Themen / Risiken abzufragen. Einerseits, um einzuschätzen zu können, in wie weit „unsere“ Unternehmen diese Risiken als gefährdend einstufen bzw. wie sie sich diesen Herausforderungen konkret stellen. Andererseits, um daraus abzuleiten, ob von Seiten des Kreises Handlungsbedarf besteht. Dieser Erhebung würde sich zudem sehr gut in unsere bereits laufende Nachhaltigkeitsstrategie einbetten.

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Susanne Kühl

Hinweis: Es gilt das gesprochene Wort.