Antrag: Zentrale Radwegenetzwerk-Ideenbörse

Sehr geehrter Herr Landrat Scheffold,
sehr geehrte Damen und Herren des Kreistags,

unser Mobilitätsverhalten ist zu etwa 20% für die CO2-Emission und damit zu einem bedeutsamen Anteil für den Klimawandel mitverantwortlich. Alternative umweltfreundliche Mobilitätsformen sind notwendig, um im Verkehrssektor eine signifikante CO2-Reduktion herbeizuführen. Entsprechend einer Untersuchung des Umweltbundesamtes in 2016 und auch einer österreichischen Studie in 2017 entfallen 40-50 % der Autofahrten auf Strecken kürzer als 5 Kilometer. Insbesondere für Strecken unter 10 Kilometer kann das Rad oder auch das Pedelec eine geeignete Alternative darstellen.

Wie der ÖPNV gehört der Radverkehr zum Umweltverbund. Der Mobilitätsanteil dieses Umweltverbundes steigt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich an und auch bei der älteren Bevölkerung nimmt die Bereitschaft zur Nutzung des Umweltverbundes zu. Um den Umstieg auf das Rad zu erleichtern und die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, sollte das Radwegenetzwerk möglichst optimiert und ausgebaut werden. Die verstärkte Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen wird auch dadurch unterstützt, dass laut Innenministerium in Baden-Württemberg im Jahr 2018 10.000 Radfahrer*innen im Straßenverkehr verletzt wurden, wovon 68 starben.

Zur Optimierung des Radwegenetzwerks sollten möglichst die Alltagserfahrungen der Radfahrer*innen erfasst und in die Optimierung, Planung und Umsetzung integriert werden.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt vor diesem Hintergrund,

dass eine zentrale Radwegenetzwerk-Ideenbörse (online, telefonisch, schriftlich) eingerichtet wird, um Verbesserungsvorschläge für das Radwegenetzwerk strukturiert zu erfassen. Organisatorisch kann dies im Landratsamt angesiedelt werden. Die Anregungen sind an die jeweils zuständigen Gebietskörperschaften weiterzugeben.